Unser Konzept

Das pädagogische Konzept der Box-Akademie Hamburg e.V. ist auf trainierbare Fähigkeiten ausgerichtet, die gefördert und entwickelt werden müssen. Unser sportpädagogisches Programm setzen wir in kleinen Gruppen um. Vier Trainingsinhalte bilden die Säulen unserer sportbetonten Jugendarbeit:

1. Selbstregulation

Aufmerksamkeit, Denken und Verhalten sowie Gefühle steuern zu können sind Fähigkeiten zur Selbstregulation. Ihnen liegen sogenannte exekutive Funktionen zugrunde. Dazu zählen drei Funktionen (a) unser Arbeitsgedächtnis. Es ermöglicht uns Informationen kurzfristig zu speichern und damit zu arbeiten. (b) Die Impuls-und Aufmerksamkeitskontrolle befähigt uns störende Impulse zu unterdrücken sowie die Fähigkeit die Aufmerksamkeit willentlich zu lenken. (c) Die kognitive Flexibilität ist die Fähigkeit die Aufmerksamkeit schnell auf neue Situationen auszurichten. Das Zusammenspiel dieser Funktionen bestimmt unser selbstreguliertes Verhalten. Durch sportliche Übungen lassen sich diese exekutiven Funktionen sehr gut trainieren.

2. Resilienz

Mit Resilienz meinen wir die seelische und körperliche Widerstandskraft, die uns befähigt Risiken und Widrigkeiten, die das Leben mit sich bringt, durch den Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Fähigkeiten zu überwinden. Ansätze dafür bieten die Schulung der körperlichen Elastizität, Spannkraft und Beweglichkeit. Widerstandskraft und Willenskraft sind bei der Überwindung von Krisen entscheidend. Dies setzt voraus, dass wir unseren Willen schulen. Sport ist ein Medium, das sich sehr gut dafür eignet, innere Stärke zu schulen. Widerstandskraft wird am effektivsten in verlässlichen und belastbaren sozialen Netzwerken wie Familien, Freundeskreis oder im Verein gefördert.

3. Orientierung

Orientierung entsteht durch die Vermittlung von Orientierungswissen, das zum „vernunftgeleiteten Handeln“ animiert – Wissen, das es Jugendlichen ermöglicht, für sie begehrenswerte Ziele zu identifizieren und gute Entscheidungen zu treffen, um diese Ziele zu verwirklichen. Für die Verwirklichung von Zielen sind wiederum eine gute Selbstregulation und Resilienz unabdingbar. Deshalb gehören Orientierungsgespräche bei uns zum wöchentlichen Trainingsprogramm. Mit der Vermittlung unserer gemeinsamer Werte werden Kinder und Jugendliche mit den Spielregeln unserer Gesellschaft vertraut gemacht. Das vermittelt Orientierung, schärft die Urteilfähigkeit und hilft bei der Entscheidungsfindung.

4. Konvivenz

Der Begriff der Konvivenz beschreibt eine kurze und sehr produktive Zeit des Zusammenlebens von Muslimen, Christen und Juden in Andalusien, Südspanien (929-1031). Wir meinen, dass diese geschichtlich positive Erfahrung des friedlichen Zusammenlebens im europäischen Kontext nicht einmalig bleiben muss. Deshalb arbeiten wir gemeinsam mit jungen Menschen daran, heute intelligente Formen des Zusammenlebens zu entwickeln, damit uns gemeinsam Zukunft gelingt. Wir fördern ein Klima in dem Identitätsbildung, Partizipation und Integration gedeihen können. Praktische Erfahrungen des Zusammenlebens machen Jugendliche in den mehrmals wöchentlich stattfindenden Übungseinheiten. Und in unseren Feriencamps bekommen gerade Stadtkinder einen Zugang zur Natur.